Am 5. Juni 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen erneut um 25 Basispunkte gesenkt. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt nun bei 2,15 %, der Einlagenzins bei 2,00 %. Mit dieser Entscheidung reagiert die Notenbank auf die zuletzt rückläufige Inflation und setzt ihre Politik der moderaten geldpolitischen Lockerung fort.
Für Immobilieninvestoren hat diese Entwicklung spürbare Auswirkungen auf die Marktdynamik. Es lohnt sich, die Effekte auf Finanzierung, Kaufpreise und Mietmärkte differenziert zu betrachten.
Finanzierungskosten: Leichte Entlastung, aber weiterhin strenge Vergabepolitik
Die Zinssenkung der EZB führt indirekt auch zu günstigeren Baufinanzierungen. Während sich Banken bei der Zinsgestaltung eher an langfristigen Kapitalmarktrenditen orientieren, haben sich die Finanzierungsbedingungen für Investoren dennoch verbessert. Aktuell bewegen sich die Zinsen für zehnjährige Darlehen, bei selbst genutzen Immobilien, im Bereich von 3,25 bis 3,9 %, wobei sich das Zinsumfeld bei etwa 3,5 % stabilisiert hat.
Gleichzeitig bleibt die Kreditvergabe deutlich restriktiver als in den Jahren vor dem Zinsanstieg. Höhere Anforderungen an Eigenkapital, konservativere Beleihungswerte und eine stärkere Prüfung der Miettragfähigkeit bestimmen die Bedingungen. Für Investoren bedeutet das: günstiger finanzieren ist möglich, jedoch unter klar definierten Rahmenbedingungen.
Kaufpreise: Stabilisierung nach der Korrekturphase
Nach den Preisrückgängen der Jahre 2023 und 2024 ist mittlerweile eine Stabilisierung der Immobilienpreise zu beobachten. Laut aktuellen Prognosen wird für 2025 ein moderater Anstieg von rund 3 % erwartet. Insbesondere in guten Lagen und bei renditestarken Anlageimmobilien hat sich der Preisverfall umgekehrt.
Für Investoren heißt das: die Zeit der großen Preisnachlässe ist vorbei. Wer heute investieren möchte, muss mit stabilen bis leicht steigenden Preisen rechnen. Dabei bleibt es entscheidend, Kaufentscheidungen auf eine fundierte Wirtschaftlichkeitsrechnung zu stützen und sowohl Mietpotenzial als auch Instandhaltungsaufwand realistisch zu bewerten.
Mietmärkte: Starke Mietdynamik als Renditetreiber
Auf der Mietseite entwickeln sich die Rahmenbedingungen für Investoren weiterhin sehr positiv. Der anhaltende Mangel an Neubauwohnungen und die stagnierende Bautätigkeit führen zu einer Verknappung des Angebots, während die Nachfrage in vielen Regionen hoch bleibt. Für das Jahr 2025 wird ein Anstieg der Mieten um 4 bis 5 % erwartet.
Dies eröffnet für Bestandshalter und für Investoren im Neubau attraktive Perspektiven. Durch aktives Mietmanagement und Investitionen in die Qualität der Bestände lassen sich Mietpotenziale heben und die laufenden Renditen steigern. Gerade in A- und B-Städten, aber auch in ausgewählten Wachstumsregionen, bestehen gute Chancen, die Mietmargen nachhaltig zu verbessern.
Chancen nutzen, selektiv investieren
Die Zinssenkung der EZB schafft für Immobilieninvestoren ein grundsätzlich positives Investitionsumfeld. Günstigere Finanzierungskonditionen, stabile bis leicht steigende Kaufpreise und eine dynamische Mietentwicklung bilden derzeit eine attraktive Kombination.
Gleichzeitig erfordert der Markt ein hohes Maß an Professionalität und Differenzierung. Die Auswahl geeigneter Objekte, die langfristige Absicherung der Finanzierung sowie ein aktives Miet- und Bestandsmanagement sind entscheidend für den langfristigen Investmenterfolg.
Wer die aktuellen Rahmenbedingungen realistisch einschätzt und seine Strategie daran ausrichtet, kann von der aktuellen Marktlage profitieren. Dabei bleibt jedoch wichtig: Sorgfalt, Qualität und solides Risikomanagement sind auch in einem wieder freundlich gesinnten Zinsumfeld unverzichtbar.
Möchtest du die Change nutzen und anfangen in Immobilien zu invesieren? Wir unterstützen dich gerne mit unserer jahrelangen Erfahrung und Expertise.